TATRA KT4D

Legenden auf Schienen


Fahrzeuggeschichte

Wie alles begann

1972 wurden zwei Prototypen der Tatra KT4D mit den Nummern 8001 und 8002 in Prag gebaut. Jetzt suchte man einen Betrieb in der DDR, wo diese beiden Prototypen getestet werden sollten.


In Potsdam war der Wagenpark nicht mehr sehr gut erhalten und man war auf der Suche nach neuen Wagen. Da kam dies gerade recht. In Potsdam hoffte man, so an neue Wagen heranzukommen und den Wagenpark aufzurüsten. 

Im Februar und März 1978 kamen die ersten Tatra Kt4D-Serienwagen mit den Nummmern 003-009. 1979 folgten 010-019. Drei weitere Wagen kamen 1980 nach Potsdam. Der Wagen 011‘‘, der den verunfallten Wagem 011‘ ersetzte, 020 und 021.

Kurze Zeit später, am 9. Januar 1975 fuhren die beiden Prototypen 001 (ex 8001) und 002 (ex 8002) auf Probefahrten durch Potsdam. Ab Mai konnten auch die Potsdamer die Tram erstmals testen. Ab 30. Oktober 1975 fuhren die Tatra Kt4D-Wagen auch im Linienverkehr.

In Prag begann die Produktion der KT4D in der „Nullserie“, die von 1977 bis 1997 geplant war.

Die KT4D kommt nach Potsdam

Im Februar und März 1978 kamen die ersten Tatra Kt4D-Serienwagen mit den Nummmern 003-009. 1979 folgten 010-019. Drei weitere Wagen kamen 1980 nach Potsdam. Der Wagen 011‘‘, der den verunfallten Wagem 011‘ ersetzte, 020 und 021.

Und es war noch nicht vorbei. 1981 trafen in Potsdam weitere 17 Wagen mit den Nummern 022-038 ein. 1982 weitere vier (039-042). Da Potsdam Berlin die Wagen "weggeschnappt” hatte, rächte sich 1983 die BVG und nahm Potsdam 9 von 10 Wagen (9003-9012) weg. Die einzige Tram, die ankahm, war 044.

Auch eine Tatra hat mal ihr Ende erreicht

Heutzutage gibt es keine orginalen Tatra-Wagen mehr im Linienverkehr. 1998 kommt der Combino mit dem Niederflur nach Potsdam. Die hochflurigen Tatra-Bahnen haben dagegen (fast) keine Chance mehr. 1999 wird der letzte Tatra-Wagen von den Schienen genommen. Danach trennen sich die Wege der Tatras. Die Wagen 004,005,006', 009,011,013,018,022',038' und 042' werden wie der Prototyp 002 verschrottet (>Video 1).

007’’ und 019 gingen 1992 als Ersatzteilspender nach Mittenwalde. Die Wagen 006", 008", 010, 012", 014", 016", 020, 022", 026 - 032, 036" - 043 kamen zwischen 1996 und 2002 nach Ploisti (Rumänien). Der KT4D-Prototyp 001 wurde aufgearbeitet und steht heute im ViP-Depot als Museumswagen. Er fährt bei besonderen anlässen wie zum Beispiel beim Potsdamer Umweltfest (Empfolen: Führerstandsmitfahrt KT4D 001 auf der Tramlinie 94 beim Potsdamer Umweltfest 2019 [https://youtu.be/0MLCgOsgquk]) oder beim Tag der offenen Tür der ViP (und anderen Anlässen) und als Glühweinexpress im Dezember an den Adventssontagen. Die übrigen 85 Wagen wurden mit den ehemaligen Berliner Wagen und den Wagen 012, 014 - 017 und 036 in Bauzen und Hennigsdorf modernisiert.

Moderniesierung und Hauptuntersuchung

1990 wurde mit der Neulackierung der Tatras begonnen. Die neue Lakierung, die sie bekommen sollten, ist heutzutage immer noch die selbe. Weiß mit einer grünen Ecke vorne. Lediglich durch das neue ViP-Logo hat sich das Design minimal verändert. 


1991 wurden dann die Wagen 024, 025, 032-035, 037, 040, 041 und 067 nach Schönweide zur Hauptuntersuchung übergeben. Dort wurde bei allen Tatras die Technik erneuert und die Sitzschalen mit einer Polsterung versehen. Der einzige Wagen, an dem große Änderungen vorgenommen wurde, war der Wagen 067. Er wurde zum Fahrschulwagen umgebaut, der heute als 301 bekannt ist.

Generalüberholung 1993-1995

1992 schloss der Verkehrsbetrieb in Potsdam einen Vertrag mit einer Bautzener Waggonfabrik ab. Alle Potsdamer Tatra KT4D sollten Generalüberholt werden. Die wichtigsten Änderungen waren eine veränderte Stirnfront, Außenschwingtüren, Rollbandanzeigen und neue Drehgestellrahmen. Die 100-Wagen bekahmen noch einen neuen Strohmabnehmer und einen neuen Fahrerstand. Außerdem bekahmen alle Wagen Klappfenster, rutschfeste Fußböden und Polsterungen auf den Schitzschalen. Das ganze Projekt eröffnete der Wagen Nr. 090. Bis 1994 wurden dann 44 Wagen mit den Nummern 101-112,121-132, 201-208 und 212-232 generalüberholt. Bis 1995 folgten weitere 41 Wagen. Sie trugen die Nummern 141-162 und 241-259. Der letzte Wagen, der Potsdam als KT4Dm (das „m“ steht für modernisiert) 1997 erreichte, trug die Nummer 162.


Der größte Teil der modernisierten KT4D ist heutzutage nicht mehr in Potsdam. Viele der Fahrzeuge wurden in verschiedene Städte wie Ploisti, Szeged, Cluj-Napoca, Termitau und Alexandria. Die Traktionen 129+229 und 158+258 wurden nach Unfällen verschrottet. Weitere Unfälle erlitten auch die Wagen Nr. 130, 131, 143, 155, 160 und 257.

Nachrüstungen bei den KT4Dm.

Bis 2008 sollten in Potsdam die KT4Dm aus dem Stadbild komplett verschwunden sein. Doch da Siemens im Jaare 2004 mit der Lieferungen der Combino-Bahnen aufhörte, brauchte Potsdam die Trams weiterhin. Daher beschloss die ViP im Jahre 2015, 12 der KT4Dm-Wagen noch einmal instandsetzten zu lassen.


Grundinstandsetzung im Jahre 2017/18

Im Jahre 2017 und 2018 ließ die ViP 12 ihrer Wagen noch einmal Grundinstandsetzten. Die Verkehrsbetrieb in Prag übernahm diesen Auftrag.


Als erstes machte sich die Traktion aus 148 und 248 auf den Wagen nach Prag, wo sie zwei Tage später ankahm.

Die Fahrzeuge sollten für weitere 500.000 Kilometer fit gemacht werden. Auf die erste Traktion folgten 149+249, 152+252, 156+256, 157+251 und 161+159. Die Fahrzeuge hatten bereits im vorherigen Jahr neue elektronische Fahrzielanzeigen bekommen.

Die Wagen bekahmen außerdem eine neue Lackierung und neue Fußböden. Außerdem noch neue Tür-öffner und an der Front noch neue LED-Tagscheinwerfer. Die Wagen, die nicht in Prag grundinstandgesetzt wurden sind jetzt nicht mehr mit dieses elektronisch koppelbar. Nach der Rückkehr aus Prag wurden die Drehgestelle, die Fahr-und Bremsschalter und die elektronisch Fahr- und Bremssteuerung noch einmal aufgearbeitet. Die erfolgte aber in den ViP-Werkastatthallen.

Die Traktion aus den Wagen 152 und 252 schlossen dieses Projekt am 12. Oktober 2017 ab.